
Der Fraktionschef der Linken, Oliver Schröder, ist nicht begeistert davon, dass die Stadt ein neues Feuerwehrgerätehaus in Oberaden auf einen Acker hinter dem Lidl bauen will. Andere Parteien teilen die Bedenken. © Fotos: Milk/Archiv
Neues Feuerwehrgerätehaus Oberaden: Mindestens eine Partei hat „arge Bauchschmerzen“
Neubaupläne
Der Plan, in Oberaden ein neues Feuerwehrgerätehaus auf einen Acker zu bauen, stößt nicht auf uneingeschränkte politische Zustimmung. Vor allem eine Partei hat Bedenken, aber auch einen Vorschlag.
Nachdem die Rathaus-Spitze verkündet hat, dass sie das neue Feuerwehrgerätehaus in Oberaden auf einem Acker hinter dem Lidl an der Jahnstraße bauen will, muss sie sich auf eine politische Debatte darüber einstellen.
Als erste verkündete die Fraktion „Die Linke“ am Mittwoch per Pressemitteilung, dass sie mit dem gewählten Standort „arge Bauchschmerzen“ habe.
Grund: Die Versiegelung von 12.000 Quadratmetern Fläche in Oberaden. In dem Stadtteil, so argumentiert die Linke, würden doch schon 24.000 Quadratmeter durch die L 821n und 41.000 Quadratmeter durch das Baugebiet „Erdbeerfeld“ versiegelt.
Dabei hätten doch vor drei Jahren SPD, Grüne und die Fraktion BergAUF den Klimanotstand in Bergkamen ausgerufen – die Linke saß damals noch nicht im Stadtrat.
Auch die Grünen sind nicht glücklich mit dem Standort
Ganz allein stehen die Linken mit ihren Bedenken allerdings nicht. Auch die Grünen waren überrascht, dass die Stadt von ihrem Plan abweicht, das Feuerwehrhaus auf dem Gelände der Jahnschule zu errichten. Das sagte die stellvertretende Vorsitzende Lucie Kleinstäuber auf Nachfrage.
Um eine politische Mehrheit für ihr Vorhaben müssen Bürgermeister Bernd Schäfer und Christine Busch (beide SPD) aber nicht fürchten.

Von den Neubauplänen, die Bürgermeister Bernd Schäfer und Beigeordnete Christine Busch vorgestellt haben, waren einige Fraktionen überrascht. © Stefan Milk
„Es geht ja um die Sicherheit der Bürger“, begründete Kleinstäuber, warum die Grünen dem Bau zustimmen werden. Auch die CDU will dafür votieren, obwohl sie von der Ankündigung ebenfalls überrascht wurde, wie ihr Fraktionschef Thomas Heinzel sagte. Allerdings gab er zur Standortwahl zu bedenken, dass die Feuerwehr sich darauf einstellen müsse, dass die Jahnstraße wie geplant eine Tempo-30-Zone werde.
Ein sicheres Ja kommt auch von der Mehrheitsfraktion im Rat, der SPD: „Wir freuen uns erst einmal, dass ein Standort für das neue Feuerwehrgerätehaus gefunden worden ist“, sagte Fraktionschef Dieter Mittmann. Gleichwohl sehe auch die SPD die Versiegelungsproblematik. Deshalb werde sie auf der Ankündigung des Bürgermeisters bestehen, eine Ausgleichsfläche zu schaffen.
Die Linke wünscht als Ausgleich einen Park
Mit Blick auf dieses Versprechen will dann auch die Linke trotz aller Bauchschmerzen dem Neubau zustimmen, wie ihr Fraktionschef Oliver Schröder sagte. Und sie macht auch einen konkreten Vorschlag, dem sich SPD und Grüne durchaus anschließen könnten: Die Linke fordert, auf der Fläche der Jahnschule nach deren Abriss eine Parkanlage als „grünen Dorfplatz in Verbindung zur Kleingartenanlage in direkter Nachbarschaft“ zu schaffen. Nur CDU-Mann Heinzel ist von der Park-Idee nicht so begeistert: Er würde Wohnbebauung an der Jahnstraße vorziehen.
1967 in Ostwestfalen geboren und dort aufgewachsen. Nach Abstechern nach Schwaben, in den Harz und nach Sachsen im Ruhrgebiet gelandet. Erst Redakteur in Kamen, jetzt in Bergkamen. Fühlt sich in beiden Städten wohl.
