Kulturreferentin Simone Schmidt-Apel, Kulturdezernent Marc Alexander Ulrich und der Künstler Ray Chataira aus Simbabwe, der aus Schrott den lebensgroßen Gorilla geschaffen hat.

Kulturreferentin Simone Schmidt-Apel, Kulturdezernent Marc Alexander Ulrich und der Künstler Ray Chataira aus Simbabwe, der aus Schrott den lebensgroßen Gorilla geschaffen hat. © Stefan Milk

Mit Video: Gorilla aus Metallschrott vor dem Bergkamener Rathaus

dzKunstwerk

Vor dem Ratstrakt steht ein Gorilla, den der Künstler Ray Chataira aus Metallschrott geschaffen hat. Eigentlich zeigt die Stadt dort wechselnde Kunstwerke. Der Gorilla jedoch ist gekommen, um zu bleiben.

von Michael Dörlemann

Bergkamen

, 24.06.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wer bei Dämmerung noch einen kleinen Spaziergang um das Bergkamener Rathaus unternimmt, sollte sich nicht erschrecken: Auf der Wiese vor dem Ratstrakt steht seit diesem Donnerstag ein lebensgroßer Gorilla. Er sieht aus als wenn er sich wundert, wie er nach Bergkamen gekommen ist – und er sieht aus, als ob er gerade die Muskeln anspannt, um seine neue Umgebung zu erkunden.

Wer ihn sich genauer anschaut sieht, dass er komplett aus Metallschrott besteht. Er ist größtenteils angerostet, was der Skulptur fast exakt die braune Farbe verleiht, die ein Gorilla-Fell hat. Die Knochen, die an den Armen und Beinen hervortreten, sind alte Pleuelstangen. Der Körper besteht aus Zahnrädern und Blechen und anderen Metallteilen, die von Nägeln und Schrauben zusammengehalten werden, die der Künstler Ray Chataira mit fast unzähligen Schweißpunkten zu dem Gorilla-Körper verbunden hat.

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Chataira lebt in Harare, der Hauptstadt von Simbabwe im südlichen Afrika. Der Kontakt zum Bergkamener Kulturreferat ist durch die Galerie „Shona-Art“ auf Schloss Steinhausen in Witten zustande gekommen. Die Galerie, die von Bastian Müller-Mühlinghaus geleitet wird, will die Kunst der Shona auch in Deutschland bekannt machen. Die Shona sind der größte Volksstamm in Zimbabwe.

Ray Chataira hat mit acht Jahren mit dem Zeichnen begonnen, wie er berichtet. Später hat er sich auf Skulpturen spezialisiert, die nach und nach immer größer wurden. Der Gorilla ist bei weitem nicht seine größte Skulptur. Er hat zum Beispiel auch schon eine sieben Meter hohe Giraffe geschaffen.

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Das Material für seine Skulpturen findet er auf Schrottplätzen, wie er berichtet. Er hält den Kontakt zu Autowerkstätten und bekommt von ihnen Teile, die nicht mehr zu verwenden sind – und er schaut sich bei Altmetallhändlern um.

Der Gorilla vor dem Ratstrakt soll dort nur für einige Zeit stehen – so wie die anderen Kunstwerke, die dort schon vorgestellt wurden. Verschwinden soll er aber aus Bergkamen anschließend nicht – denn der Gorilla ist schon ein Bergkamener: Die Stadt hat ihn unter Vermittlung der Galerie von dem Künstler gekauft. „Wir suchen noch nach einem passenden Standort – am besten dort, wo auch Familien mit Kindern ihren Spaß daran haben“, sagt Kulturreferentin Simone Schmidt-Apel.

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Möglicherweise bleibt es nicht bei der einen Skulptur. Im Laderaum des Transporters der Galerie befand sich jedenfalls schon das nächste passende Objekt: Der kleine Bruder des großen Gorillas – ebenfalls komplett aus Schrott gebaut.

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