Wie das Projekt Römerpark Bergkamen fast gescheitert wäre Parallelen zum Nordtor-Bau

Wie das Projekt Römerpark fast scheiterte
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Römerpark, das Gelände Holz-Erde-Mauer, das Römerlager und die Römer-Lippe-Tour sind aus dem Stadtbild Oberadens heutzutage nicht mehr wegzudenken.

Wir haben in den Archiven zurück in die Zeit geblättert, als der Park noch eine glänzende Vision war.

Denn vom anfänglichen Wunsch bis zur Realisierung der Holz-Erde-Mauer war es ein langer Weg. Im Jahr 2008 wollte Bergkamens damalige Museumsleiterin Barbara Strobel nicht nur eine touristische Attraktion schaffen, sondern einen Ort, an dem Besucher und speziell auch Kinder die römische Geschichte authentisch erfahren können.

Optimismus wird nicht belohnt

Roland Schäfer kennt das Projekt wie kaum ein zweiter in der Stadt. Ganze 22 Jahre war er Bürgermeister von Bergkamen. Erst 2020 war Schluss. Bis heute erinnert er sich an die aufregende Anfangszeit des Projekts. Viel habe damals dafür gesprochen, dass die Förderung durch das Land NRW so gut wie eingetütet sei.

Um die römische Vergangenheit des heutigen Nordrhein-Westfalens zu bewahren und beleben, hatten sich Bergkamen und drei weitere Städte zusammengeschlossen, um ein gemeinsames Projekt – den Römerpark – ins Leben zu rufen. Unter der kulturellen Leitung und mit optimistischer Zuversicht seitens des damaligen Kulturdezernenten Bernd Wenske reichte die Stadt Bergkamen ihre Bewerbung ein, um an diesem Projekt teilzunehmen.

Doch es sollte anders kommen: Sowohl die Finanzierung des Römer-Lippe-Radwegs als auch das Vorzeigeprojekt „Römerpark“ erhielten eine Absage der Jury. Die insgesamt 48 Millionen Euro an Fördermitteln flossen in andere Städte.

Eine Computer-Simulation der Holz-Erde-Mauer aus dem Jahr 2008.
Eine Computer-Simulation der Holz-Erde-Mauer aus dem Jahr 2008. © Stadtmuseum Bergkamen

Nächster Schritt: Projekt Nordtor

Zustande kam das Projekt letztlich doch, was dem Förderverein zu verdanken ist. „Wir haben eine erstaunliche Menge an Kleinspenden erhalten. Aber auch die Sparkasse, deren Verband und die Stadtwerke haben sich maßgeblich an der Finanzierung der Holz-Erde-Mauer beteiligt“, so Schäfer weiter. Letztlich hat es dann tatsächlich für den Nachbau gereicht.

Heute zeigt sich, dass sich die Anstrengungen gelohnt haben. Das Projekt Römerpark ist ein kulturelles Erlebnis, in dem Besucher aller Altersklassen das Leben der Römer hautnah nachempfinden können. Darüber hinaus dient das Mauer-Projekt als Verbindung zwischen dem Museum und dem archäologischen Gelände, was ihn zu einem umfassenden Bildungsort macht.

Ähnlich optimistisch ist Roland Schäfer auch bei der Finanzierung des Projekts „Nordtor“. Hier sei nun der Bauauftrag gestellt. Schäfer muss schmunzeln, als er sich vorstellt, wie die Genehmigung für ein Gebäude aussieht, das so aussehen soll, als wäre es vor 2000 Jahren erbaut worden.