Die kirchlichen Träger stehen bezüglich der Kindertagesstätten vor einer „erheblichen finanziellen Herausforderung“, wie es in der Beschlussvorlage des Jugendhilfeausschusses der Stadt Bergkamen heißt. Die Städte Bergkamen, Kamen, Unna und der Kreis Unna sollen deshalb jetzt einspringen und den Kitas helfen, indem sie den Eigenanteil an der Finanzierung der Kindergärten komplett übernehmen.
Der geforderte Trägeranteil liegt im Moment bei 10,3 Prozent. Die Finanzierung der Kitas in NRW erfolgt durch eine Kombination aus öffentlichen Mitteln und Eigenanteilen der Träger.
In Bergkamen ist das evangelische Kindergartenwerk Träger von fünf Kitas: Arche Noah (Rünthe), Bodelschwinghhaus (Mitte), Büscherstiftung (Mitte), Grüner Weg (Weddinghofen) und Mittendrin (Oberaden).
Die Stadt Bergkamen leistet bereits freiwillige Zuschüsse an die Träger der Kindertageseinrichtungen von 6 Prozent. Jetzt soll der volle Trägeranteil von 10,3 Prozent rückwirkend ab dem 1. August 2024 und bis zum 31. Juli 2027 übernommen werden, heißt es in der Vorlage.

Herausforderung für den städtischen Haushalt
In Zahlen bedeutet das für Bergkamen einen Mehraufwand von rund 174.000 Euro im Kindergartenjahr 2024/25 und rund 190.000 Euro im Kindergartenjahr 2025/26.
Dazu soll von jeder beteiligten Kommune und dem Kreis Unna ein Einmalzuschuss kommen. Für die Stadt Bergkamen beläuft sich der Zuschuss auf maximal 321.000 Euro. Die zusätzlichen Mittel sind laut Beschlussvorlage in den Nachtragshaushalt 2025 aufgenommen. Die Finanzierung stelle den städtischen Haushalt aber vor eine „weitere Herausforderung“. Ohne zusätzliche Bundes- oder Landesmittel komme es zu einer dauerhaften Belastung der Kommunen.
Auch die Jugendämter können bei der Förderung der Träger unterstützen, müssen jedoch auf eine Beteiligung des Landes an den Kosten verzichten. Derzeit prüft die Verwaltung des Jugendamtes laut Vorlage bereits einen Antrag auf zusätzliche finanzielle Unterstützung eines weiteren Trägers.
Der Jugendhilfeausschuss hat der Vorlage einstimmig zugestimmt, der Rat der Stadt Bergkamen, der die finale Entscheidung trifft, tagt am 27. März. In Unna wurde das Thema in einer nicht-öffentlichen Sitzung beraten.