Eigentlich sollten jetzt bald die Handwerker anrücken und die Eishalle in Weddinghofen sanieren. Ein neues Dach muss her. Wegen Lärmschutzproblemen, die Auswirkungen auf die Anwohner haben, aber auch aus Energiespargründen.
Doch aus den umfangreichen Bauarbeiten, die Betreiber Martin Brodde im Herbst 2023 genau erklärt hatte, wird erst einmal nichts. Die gesamte Sanierungsaktion muss um ein Jahr verschoben werden, weil ausgerechnet der Strom zum Problem wird.
„Die Elektrik ist am Grenzwert angekommen“, hieß es im Stadtentwicklungsausschuss. Das vorhandene Stromnetz reiche nicht aus, um die neuen Lüftungs- und Kälteanlage anschließen zu können – und die wird benötigt, weil die Halle mittels eines neuen Dachs geschlossen wird, was die Anwohner vor dem Lärm schützt.
Um die notwendige Stromversorgung herstellen zu können, müssen die Gemeinschaftsstadtwerke (GSW) für mehr als 100.000 Euro eine neue Trafostation an der Eishalle bauen. „Monetär und zeitlich kommt es deshalb zum Verzug“ hieß es im Ausschuss.
Das führt zu einer leichten Kostensteigerung der Sanierung von angedachten 4,1 Millionen Euro auf aktuell 4,2 Millionen Euro. „Das ist eine geringfügige Kostenerhöhung“, urteilten die Fachleute aus dem Bergkamener Rathaus. Allerdings könne man sich überlegen, ob man dann nicht auch andere Kleinigkeiten wie die beschädigte Glasfassade austausche und solche Arbeiten gleich mit erledige. „Man könnte überlegen, ob das im Gesamtkonzept dann nicht sogar wirtschaftlicher mitzumachen wäre.“

Ausgeführt werden sollen die Arbeiten nun in der eisfreien Zeit von April bis Oktober 2025. Das neue Dach soll auch die entsprechenden Vorrichtungen haben, um in absehbarer Zeit eine Photovoltaikanlage auf dem Eishallen-Dach zu installieren. Dann könnte ein Teil des benötigten Stroms auch darüber generiert werden.
Welche Auswirkungen die Umbaumaßnahme auf die Bilanz der laufenden Energiekosten haben wird, kann aktuell noch nicht beziffert werden, hieß es auf Nachfrage der Politik. Der stieß das ursächliche Problem für den Verzug auch „sauer auf“, wie Harald Brückner (Grüne) sagte. Das Energieproblem hätte siner Ansicht nach früher auffallen müssen. Tat es jedoch nicht, weil die Stadt Bergkamen aus Zeitspargründen eher auf Anfangen setzte als auf eine intensive Bestandsanalsyse. „Man hätte es auch anders machen können“, gestand Baudezernent Jens Toschläger ein. „Aber die Kostenschätzung war solide. Da haben wir auf den Weg gesetzt, der schneller funktioniert.“
Eishalle Bergkamen: Chef erklärt Sanierung im Video: Feuchtigkeit raus, mehr Eisqualität rein