Dass Bergkamen die größte Stadt Deutschlands ohne eigenen Bahnhof ist, war nicht neu. Die CDU scheint nun aber ermittelt zu haben, dass man noch viel weiter suchen muss, um einen Leidensgenossen zu finden. In einem Antrag an den Verkehrsausschuss des Stadtrats heißt es, dass Bergkamen die „größte Stadt Kontinentaleuropas ohne Schienenpersonennahverkehr sei“ – und der schließt eigentlich auch Straßenbahnen ein. Nicht einmal die gibt es in Bergkamen.
Nicht nur die CDU würde das gerne ändern. Vor zwei Jahren versprach auch die SPD-Europa-Politikerin Katharina Barley am 1. Mai in der Römerbergsporthalle, dass sie alles dafür tun würde, dass Bergkamen endlich (wieder) einen Bahnhof bekäme.
Denn in den Augen der Befürworter wäre ein eigener Bahnhof nicht nur gut fürs Image. Ein Bergkamener Bahnanschluss sei auch „wesentlicher Baustein, um die notwendige Verkehrswende in unserer Stadt einzuleiten“. So bezeichnet es die CDU in einem Antrag an Bürgermeister Bernd Schäfer und den Ausschussvorsitzenden Julian Deuse. Sie sieht „erheblichen Nachholbedarf“ und fragt: „Welche konkreten Maßnahmen und Initiativen hat die Verwaltung in den letzten Jahren unternommen, um die Einrichtung eines Bahnhofs bzw. Bahnhaltes in Bergkamen voranzutreiben?“
Außerdem solle die Verwaltung bis zur Sitzung am Dienstag (25.3., Beginn 17 Uhr) in Erfahrung bringen, wann mit der Fertigstellung und Veröffentlichung der Machbarkeitsstudie des Zweckverbands Nahverkehr Westfalen-Lippe zu rechnen sei. Nicht zuletzt soll die Stadtverwaltung sagen, welche weiteren Schritte sie in dieser Angelegenheit für die Zukunft plane.