Bürgerverein in Bergkamen schafft Ersatz für Eckkneipe „Wir in Rünthe“ eröffnet Bürgertreff

„Wir in Rünthe“ eröffnet Bürgertreff: Ersatz für die Eckkneipe
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Die viele Gäste, die am Samstag (29.3.) zur Eröffnung des neuen Bürgertreffs in Bergkamen-Rünthe kamen, blickten direkt auf die Kita „Arche Noah“ auf der anderen Seite der Kanalstraße. Und das ergab einen gewissen Sinn: Für den Neubau in dem Stadtteil von Bergkamen ließ die Martin-Luther-Gemeinde einst ihr „Haus der Mitte“ abreißen. „Das war die Initialzündung für die Gründung des Bürgervereins ,Wir in Rünthe‘“, sagte dessen Vorstandsmitglied Manuel Izdebski.

Mit dem Gemeindehaus verschwand einer der letzten Treffpunkte in Rünthe für Vereine, Gruppen und Menschen, die sich einfach mal zusammensetzen wollen. Früher taten die Rünther das in der Kneipe um die Ecke, aber die gibt es schon lange nicht mehr.

Für einen Stadtteil mit 6700 Einwohnern ein ziemlich trauriger Zustand, fanden Izdebski und seine Mitstreiter. Und nicht einmal ein Jahr nach der Vereinsgründung im April 2024 hat „Wir in Rünthe“ sein wichtigstes Ziel erreicht: Die Eröffnung des Bürgertreffs.

Gäste bei der Eröffnung des neuen Bürgertreffs in Rünthe
Zur Eröffnung wurde es richtig voll in dem neuen Bürgertreff. © Marcel Drawe

In dem wurde es schon am ersten Tag richtig voll. Der Raum bietet Platz für 30 bis maximal 40 Menschen. „Wir in Rünthe“ alleine hat schon 55 Mitglieder, dazu kamen diverse Gäste des Festaktes am Vormittag. Nachmittags durften dann die Rüntherinnen und Rünther „ihren“ Treff beim Tag der offenen Tür in Besitz nehmen.

Die Kartenspieler sind schon da

Einige haben das schon vorher getan: „Mittwochs ab 17 Uhr trifft sich hier immer ein Kartenspielclub“, sagte Izdebski. Mitspieler bei Skat, Doppelkopf und ähnlichen Spielen seien willkommen, Gruppen aus dem Stadtteil, die einen Ort für Aktivitäten suchen, ebenfalls.

Mitglieder von "Wir in Rünthe" vor dem neuen Bürgertreff"
Bestatter Klaus Schäfer (hinten links) hat dem Verein seine Räume an der Kanalstraße überlassen © Marcel Drawe

Der gebürtige Rünther Izdebski kennt die Historie des Gebäudes, in dem jetzt der Bürgertreff eingezogen ist: „Früher war hier der Friseursalon Schulz.“ Später übernahm der Bergkamener Bestatter Klaus Schäfer, der bis vor kurzem eine Filiale an der Kanalstraße betrieb. Die Beschriftung an der Fassade und die Schaufenster-Dekoration sind noch da. „Der Verein ist Untermieter“, sagte Schäfer, der selbst Mitglied bei „Wir in Rünthe“ ist. „Das Bestattungsunternehmen bleibt im Stadtteil präsent.“ Trauergespräche werde es an der Kanalstraße zwar nicht geben, aber die Anlaufstelle bleibt erhalten.

Offener Treff am Wochenende

Ansonsten wird es in dem neuen Treff aber hoffentlich eher fröhlich zugehen. „Nun hängt es davon ab, wie die Rünther ihn annehmen“, meinte Izdebski. Im Frühsommer will der Verein Flyer in Rünthe verteilen und auf eigene Angebote in dem Treff hinweisen.

Gedacht ist zum Beispiel an einen monatlichen Kaffeeklatsch. Oder einen offenen Treff am Freitag- oder Samstagabend. „Da können die Leute etwas zusammen trinken und miteinander reden“, sagte Izdebski. Eben so, wie früher in der Kneipe um die Ecke.

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