Der Versuch einer 18 Jahre alten Frau aus Bergkamen, auf eigenen Beinen stehen zu wollen, geht mächtig schief. Zwar findet sie eine Wohnung, aber sie kann diese gar nicht bezahlen.
Zudem verliert die junge Frau den Überblick über Onlinekäufe. Die Schuldenfalle lässt nicht lange auf sich warten – schnappt erbarmungslos zu. Mit 8000 Euro steht die Frau in der Kreide.
Und so kommt sie im September 2024 auf die Idee, bei der Familienkasse das Kindergeld ihrer Mutter für sich zu beantragen. Dafür fälscht die 18-Jährige eine nötige Schulbescheinigung.
Der Schwindel kommt allerdings vor Auszahlung des Kindergeldes heraus. Die Frau muss sich daraufhin wegen versuchter Steuerhinterziehung und Urkundenfälschung im Amtsgericht Kamen vor einem Jugendstrafrichter verantworten.
Sofort gibt die Angeklagte alles zu: „Das ist richtig so. Ich bin in eine eigene Wohnung gezogen, habe das alles aber nicht geschafft. Ich konnte nicht mit Geld umgehen. Deshalb bin ich auf die Sache mit dem Kindergeld gekommen.“
Am Ende verurteilt der Richter die inzwischen 19-Jährige nach Jugendstrafrecht zu 40 Stunden Freizeitarbeit. Erledigt die Bergkamenerin die Arbeit nicht, drohen ihr ein bis vier Wochen Dauerarrest.